Golfschläger

Es gibt sie in verschiedensten Arten, Formen und Farben. Die Bandbreite der Golfschläger die es am Mark mittlerweile gibt ist größer als je zuvor. Was aber sind nun die Unterschiede? welcher Schläger bringt mich wirklich weiter oder ist es nur das Marketing das uns glauben macht, alles wird immer besser und einfacher?

Hier wollen wir die Grundlagen des Golfschläger erklären, damit Ihnen verständlich ist, was die Unterschiede sind.

Beginnen wollen wir mal mit den Basics:

  1. Der Golfschläger, Aufbau und Bezeichnungen
  2. Lie, Loft und Bounce
  3. Blade, Cavityback und VDC
  4. Holz / Hybrid
  5. Driver

 

Der Golfschläger, Aufbau und Bezeichnungen

Golfschläger
1: Hosel

Das Hosel ist ein mit dem Golfschläger fest verbundenes „Verbindungsstück“ welches den Schaft mit dem Golfschläger verbindet. Bei Hosel’s gibt es auch verschiedene Innen- sowie Außendurchmesser. Jeder Hersteller kann hier sein eigenes Konzept umsetzes. Es gibt sowohl Schläger mit dickerem Hosel als auch mit längeren oder dünneren Hosel. Generell sollt das Hosel nicht zu kurz werden. Der Schaft wird im Hosel verklebt, ist das Hosel zu kurz, ist oft die Klebefläche zu gering und der Schlägerkopf löst sich leichter vom Schaft.

2: Schlagfläche

Die Schlagfläche des Golfschlägers ist der Punkt des Schlägers, welcher den Kontakt mit dem Ball herstellt. Bei den Schlagflächen gibt es auch wieder sehr viele verschiedene Formen und Aufbauten. Hierbei gibt es 2- Teilige Schläger, bei denen es die Schlagfläche ein eigenes Bauteil ist und mit dem Rahmen verschweist wird, ebenso gibt es 1-Teilige Golfschläger, gegossen und geschmiedet, hierzu aber weiter unten mehr. Die Schlagfläch hat traditionell Grooves (Rillen) welche aus technischer Sicht jedoch nicht notwendig sind. Wir von Bagger Vance bieten seit 2007 Golfschläger ohne Grooves (Grooveless Eisen). Die Vor- und Nachteile gibt es weiter unten zu lesen.

3: Schlägernummer

Um die Schläger voneinander unterscheiden zu können, bekommen diese verschiedene Bezeichnungen. Zumeist werden hier Nummer vergeben. Generell gilt, je kleiner die Nummer, desto weiter fliegt der Ball. Ein Eisen 5 kann man also weiter Schlagen als ein Eisen 9. Der Unterschied besteht hier im Loft (Schlagflächenwinkel) des Schlägers, hierzu weiter unten mehr. Bei den Eisen hat es sich durchgesetzt, Nummer von Eisen 1 bis Eisen 9 zu vergeben. Das Eisen 10 bildet das erste Wedge, und wird anders bezeichnet. Hier werden dann zumeist bezeichnungen wie GW, PW, SW,LW und HL verwendet. Das „W“ steht hierbei immer für Wedge, der erste buchstabe gibt den Loft, bzw. die Art vor. Ein PW bedeutet z.B. Pitching Wedge. Es ist also ein Eisen speziell für das kürzere Spiel, das Pitchen. Das SW steht für Sand Wedge, es handelt sich also um einen Schläger der so gebaut wird, um mit höchstmöglicher Sicherheit aus einem Sandbunker zu Schlagen.

4: Bauform

Der offensichtlichste Unterschied zwischen den verschiedenen Golfschläger ist die Bauform. Obwohl sich die Eisen optisch deutlich Unterscheiden bleibt das Gesamtgewicht der Schläger gleich, es geht als um die Gewichtsverteilung am Schlägerkopf und nicht um das Gesamtgewicht. Ein Eisen 7 hat z.B. um die 270 gr.

Generell unterscheidet man aber 3 klassische Arten:

 

VDC Bauform:

front

VDC: steht für Very Deep Cavity: Das Gewicht des Schlägers ist Sohlenlastig, also tief verteilt. Das Gewicht ist zusätzlich nicht direkt an der Schlagflächenrückseite, sondern mit etwas Abstand dazu angelegt. Durch diese Gewichtung ergibt sich eine maximale Offcenter-Toleranz. Dies Bedeutet, dass auch schlechter und aussermittig getroffene Bälle noch gut fliegen. Ein Vorteil speziell beim Hobby-Golfer, der die Freude am Sport sucht, jedoch auch für jeden Empfehlenswert, der entspannt und komfortabel spielen will.

 

Cavity Back:

Bagger Vance Cavity Groove

Die Familie der Cavity-Eisen ist die größte am Markt der Golfschläger, hierbei gibt es sehr viele verschiedene Arten, Bauformen und Gewichtungen.  Das Wort Cavity bedeutet „Hohlraum“, gemeint ist damit, das bei allen Cavity-Back Eisen das Hauptgewicht um die Schlagfläche läuft, als nicht direkt an der Schlagflächenrückseite zentriert ist. Der Übergang zu den VDC Eisen ist beinahe fließend, was die Unterscheidung schwierig macht.
Ein Cavity-Back Eisen hat den Vorteil, das durch die umlaufende Gewichtung auch eine Offcenter-Toleranz entsteht, diese ist aber nicht so hoch wie bei den VDC Eisen. Der Vorteil dieser Bauform liegt darin, das mehr „Gewicht zur mitte hin“ verteilt wird und näher an der Schlagfläche ist. Diese Eisen kann man etwas weiter Schlagen (bei mittigen Treffern) und können besser gesteuert werden (gewollte kurven Schlagen). Aussermittige Treffer erzeugen hingegen ein schlechteres Ergebnis als bei den VDC Eisen.

 

Blade:

Bagger Vance Blade

Blade: Ein Blade hat seinen Namen durch die Sicht des Spielers auf den Schlägerkopf. Dieser ist sehr dünn und ähnelt durch diese Bauform einer Klinge (Blade). Die Blade’s sind die am schwierigsten zu spielende Eisen. Diese haben nun keinen Hohlraum (Cavity) mehr hinter der Schlagfläche. Die Hauptgewichtung ist hinter der Schlagfläche, hierdurch entsteht der meiste Schub durch den Ball und verbunden damit die höchste Schlagweite bei mittigen Treffern. Ein weiterer Vorteil dieser Schläger ist die kurze Sohle und die kompakte Bauform, hierdurch kann man die Bälle am besten shapen (anschneiden). Speziell wenn es darum geht die Flugkurve der Bälle bewusst zu steuern, z.B. also gewollte slices und hooks zu spielen sind die Blades deutlich im Vorteil gegenüber den Cavity- oder VDC Eisen. Die „scharfe“ Bauform der Blade’s hat jedoch bei aussermittigen Treffern deutliche Nachteile, da sich hier kein Gewicht mehr befindet, dreht sich der Schläger sehr schnell auf und verliert bei schlechten Ballkontakten stark an Schlagweite.


Lie, Loft und Bounce

Lie:

Die Lie Winkle gibt an, mit welchem Winkle der Schaft in relation zur Sohle des Schlägerkopfes steht. Dieser Winkle ist einer der wichtigsten Winkel wenn es um einen passenden Golfschläger geht

Lie Winkel Golfschläger

Bereits eine Abweichung von 2° kann zu einem deutlich schlechteren Trefferbild und starken Problemen führen. Der Lie-Winkle ist immer auch in relation zur Schaftlänge des Schläger zu sehen. Ändert man die Schaftlänge, muss man auch den Lie-Winkel berücksichtigen.

Im Schlägerbau gibt es beim Thema Lie-Winkel jedoch keine Normwerte, jeder Hersteller verwendet also eigene Konzepte und Winkel, was verwunderlich ist, denn die Schaftlänge ist klar definiert. Die meisten Eisen werden auf Standard-Länger gebaut, bei den Herren also 37 inch, bei den Damen 36 inch. Der Lie-Winkel wird nur pauschal bei einer Überlänge verändert (meist 3°upright). Diese hat aber seine Gründe in der einfacheren Herstellung der Schläger als in der besseren Anpassung an den Spieler. Die einzelnen Eisen untscheiden sich um 0,5 inch, was pro Schläger eine Lie-korrektur um 0,5° bedeutet.

Obwohl der Lie-Winkle einer der wichtigsten Winkel des Golfschläger ist, wird ihm nur sehr wenig beachtung geschenkt, dafür gibt es Gründe…

1 Der Lie Winkle ist nur bei wenigen Schlägerköpfen veränderbar

Der Lie-Winkle wird prizipiell durch ein verformen des Schlägerkopfes geändert, der Schlägerkopf wird also in einer Maschine fixiert und mittels eines Biegehebels verändert. Um dieses zu schaffen, benötigt es jedoch einen Stahl, der auch biegbar ist. Speziell im unteren Preissegment werden oft Zink oder brüchige Edelstähle verwendet. Diese lassen sich nicht biegen und würden bei größerer Kraft des Biegehebels das Hosel des Kopfes abbrechen. Um einen Schlägerkopf biegen zu können, benötigt man daher geschmiedete Köpfe, hier ist es aber auch nur bedingt möglich der Lie Winkle anzpassen. Auch bei geschmiedeten Stählen ist oft schnell die Grenze erreicht. Da für uns die Anpassung der Winkle sehr wichtig ist, haben wir eine eigene Stahllegierung entwickelt, den so genannten Softstahl. Diesen können wir um bis zu 15°!! justieren. Der Stahl ist so weich, um ihn problemlos perfekt zu justieren, aber so hart, dass er sich im Spiel nicht verändert.

Lie-Winkel Golfschläger

Der Lie-Winkel beeinflusst u.a. die Startrichtung des Balls und dessen mögliche Kurvenbahn (Slice, Hook), wesentlicher ist jedoch seine Funktion für einen satten Ballkontakt, was sich in Schlagweite und Konstanz widerspiegelt. Ein unpassender Lie verhindert einen korrekten Ballkontakt, was das Spiel sehr viel mehr (unnötig) erschwert.

Loft: